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Lebensläufe Seit 21 Jahren folgen britische Forscher dem Schicksal Tausender Mütter und Kinder. Dank "Children of the Nineties" wurde schon manches medizinische Rätsel gelöst
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Vergangene Weihnachten bekam Sue Ring eine ungewöhnliche SMS: von einer Gefriertruhe. Es gehe zuende, verlautete sie. Und Ring hetzte los. Nicht nach Hause, sondern an ihren Arbeitsplatz. In die Zentrale des Childrens of the Nineties-Projekt in Bristol.

Im Keller fing sie sofort an, Phiolen mit Blut und Gewebe aus dem angeschlagenen Kühlgerät in einen Reservefroster zu verfrachten. Mehr als 1,5 Millionen solcher Proben von Tausenden Kindern und Eltern sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten in die sechzig Tiefkühlschränken der Zentrale gewandert, und die Röhrchen sind gelinde gesagt: kostbar. Deshalb wird sofort ein automatisches Benachrichtigungssystem aktiviert, wenn die Temperatur steigt.

„Eigentlich sollte ich mich an diesem Tag mit einem tiefgekü