Als es heller wurde

Porträt John Grant trieb mit Drogen, Alkohol und Sexpartys seine Selbstzerstörung voran. Bis er in Reykjavík zur Ruhe kam
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2015

Vor vier Jahren flog John Grant nach Reykjavík zu einem Musikfestival. Als er kurz nach seiner Ankunft in einen Laden trat, sprach ein Einheimischer ihn an. „Er hieß Denni. ‚Hey, Mann‘, sagte er, ‚ich finde dein Zeug toll. Wenn du Lust hast, ein bisschen was vom Land zu sehen ...‘ Dann fuhr er mich drei Stunden lang in der Gegend herum.“

Grant hatte zwei Jahrzehnte voller Sex, Drogen und Alkohol hinter sich. „Und nun sah ich diese außerirdische Landschaft. Ein kaltes und baumloses Hawaii. Das Licht, die Luft, die Sprache.“ Sprache ist ihm wichtig. Er spricht Deutsch, Russisch, Spanisch und ein paar Brocken Französisch. „Genug, um mich verständlich zu machen. Im Schwedischen machte ich auch große Fortschritte