Wie ein Sonnenkönig

Frankreich Emmanuel Macron sucht die Strahlkraft des Ruhms vergangener Tage in Schloss Versailles und bei Charles de Gaulle. Frankreichs aktuelle Probleme wird das nicht lösen
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Emmanuel Macron im Schloss Versailles. Der Habitus des Sonnenkönigs scheint ihm zu gefallen
Emmanuel Macron im Schloss Versailles. Der Habitus des Sonnenkönigs scheint ihm zu gefallen

Foto: ETIENNE LAURENT/AFP/Getty Images

Der lange, einsame Gang ist zu so etwas wie dem Markenzeichen des neuen französischen Präsidenten geworden. Zuerst der imposante Marsch durch den Louvre, mit dem er am 07. Mai seinen Wahlsieg verkündete, dann – in dieser Woche – der von Kameras begleitete feierliche Einzug in den Palast von Versailles, wo er eine Rede vor den versammelten zwei Kammern des französischen Parlaments hielt. Im Laufe dieser neunzigminütigen Ansprache, die sehr an die in den USA üblichen Reden zur Lage der Nation erinnerte, erklärte Emmanuel Macron, er beabsichtige, eine solche Rede von nun an einmal pro Jahr zu halten.

Während der neue US-Präsident den langjährigen Traditionen seines Amtes wenig Respekt zollt – so mancher würde sogar so wei