Amerikas Intimfeind

Manuel Noriega Die Auslieferung des ehemaligen panamaischen Präsidenten an Frankreich erinnert an eine fast vergessene Intervention der USA Ende 1989 in Zentralamerika
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Als an einem Tag Anfang Oktober 1989 für Panama-City die Morgendämmerung einsetzt, sammelt sich eine Menschenmenge vor dem Hauptquartier der nationalen Streitkräfte. Innerhalb des von Posten abgeriegelten Geländes bezeugen zersplittertes Mauerwerk, Schutt und Einschusslöcher in den Wänden der weiß getünchten Gebäude einen Putschversuch, zu dem rangniedere Offiziere in der Nacht zuvor ausgeholt haben. Doch ist ihr Unternehmen gescheitert. Die Menschen draußen warten nun auf „den General“. Sie wollen ihn sehen, um ganz sicher zu sein, dass er noch lebt und ihm nichts geschehen ist.

Ein Stück entfernt sitzt eine schluchzende Frau auf dem Bürgersteig der Calle 23, sie wirkt verzweifelt und fassungslos. Das Gerücht mach