An der Front

Wahlfreiheit Seit 40 Jahren verteidigt Merle Hoffman in den USA das Recht auf Abtreibung. Sie wurde angefeindet und bedroht. Im Buch "Intimate Wars" erzählt sie ihre Geschichte
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Merle Hoffman (Mitte) bei einer Demo in New York 1989 mit ihrem überdimensionalen Kleiderbügel als Protestsymbol
Merle Hoffman (Mitte) bei einer Demo in New York 1989 mit ihrem überdimensionalen Kleiderbügel als Protestsymbol

Foto: Merle Hoffman via Literarische Agentur Weniger

Sie war eine der Ersten. 1971 eröffnete Merle Hoffman in New York eine Abtreibungsklinik. Zwei Jahre bevor der Oberste Gerichtshof Schwangerschaftsabbrüche landesweit legalisierte. Wenn Hoffman heute über ihre Karriere spricht, erzählt sie von einer erbitterten Schlacht, die weiter andauert und sich gerade wieder zuspitzt: „Es handelt sich um einen Krieg gegen Frauen – und ich bin seit 40 Jahren dabei. Ich habe erlebt, wie sich die Taktiken änderten. Einst war es ein Guerillakrieg. Mein Freund George Tiller, der auch Abtreibungen vornahm, wurde dabei getötet.“ Heute erstaune sie vor allem, wie offen das Ganze ausgetragen werde. „Früher waren die Angriffe subtil, jetzt sind sie sehr direkt.“

Wohl kaum jemand bestreitet, dass da