Asche gehört nicht in die Plastiktüte

Pakistan Eine rigide Auslegung des Blasphemiegesetzes bedroht religiöse Minderheiten. Selbst in Alltagssituationen können sie als Gotteslästerer denunziert werden
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Christliche Aktivisten wehren sich gegen die Willkür des Blasphemie-Gesetzes
Christliche Aktivisten wehren sich gegen die Willkür des Blasphemie-Gesetzes

Foto: Farooq Naeem /AFP-Getty Images

Es war der Fall von Rimsha Masih, der in den vergangenen Wochen für Aufsehen sorgte. Die junge Christin war in Pakistan wegen Verstoßes gegen das Blasphemiegesetz inhaftiert worden, weil sie in einer Mülltüte angeblich Koranseiten bei sich hatte. Erst als Zweifel am Ursprung der Seiten aufkamen und eine Debatte losbrach, ob das Kind vielleicht erst elf Jahre alt sei und womöglich am Down-Syndrom leide, wurde Rimsha gegen Kaution freigelassen.

Doch ist sie nur eine von Tausenden, die wegen des seit 1986 geltenden Blasphemiegesetzes in ernste Schwierigkeiten geraten sind. Gotteslästerung, das kann in Pakistan fast alles und jedes sein. Das Thema reißt einen tiefen Graben in diese Gesellschaft, was sich jetzt auch in den Protesten gegen den umstrittenen Moham