Aufstand in Maduros Hinterhof

Venezuela Das Viertel, aus dem der Präsident stammt, hat drei Feinde: Hunger, Kriminalität – und die Nationalgarde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2017
Leute aus dem Viertel El Valle beobachten die Bergung der Toten aus der Bäckerei La Mayer
Leute aus dem Viertel El Valle beobachten die Bergung der Toten aus der Bäckerei La Mayer

Foto: Ronaldo Schemidt/AFP/Getty Images

Angesengte Überreste eines alten, am Rande einer vermüllten Straße abgeladenen Kühlschranks sind auf den ersten Blick die einzigen Anzeichen der Gewalt, die nach Anti-Regierungsdemonstrationen in El Valle, einem Arbeiterviertel im Süden von Caracas, ausgebrochen ist. Andere Spuren – herausgerissene Türen, zerbrochene Scheiben – seien von den Behörden rasch beseitigt worden, sagt Ana Sánchez, eine Anwohnerin, die ihren richtigen Namen nicht öffentlich nennen will. „Sie streichen sogar die Bordsteinkanten gelb. Das gab es noch nie. Die Regierung versucht so zu tun, als sei nichts gewesen.“ Die Hausfrau und Mutter spricht über eine Protestwelle, die Ende April ausbrach und allmählich in nächtliche Plünder