Autobahn am Amazonas

Bolivien Für unantastbar erklärte Regionen sind erneut in Gefahr, weil die Regierung ein Versprechen nicht länger halten will
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2017

Als Ovidio Tecos Heimat am Amazonas 2011 von der bolivianischen Regierung für „unantastbar“ erklärt wurde, hatte er geglaubt, sein Kampf sei gewonnen. Man hatte auf die Bedenken von Leuten wie ihm gehört. Ihr wunderbares altes Land sollte durch eine gut 300 Kilometer lange Autobahn in zwei Teile zerschnitten werden. Daraufhin marschierten tausende Indigene zwei Monate in Richtung La Paz, um sich dagegen zu wehren. Die Teilnehmer mussten Tränengas und Polizeiknüppel ertragen, hielten aber stand, verschafften sich öffentliche Aufmerksamkeit und brachten Präsident Evo Morales dazu, ihnen zuzuhören und zu handeln. Der Bau der Trasse wurde storniert und dem Territorio Indígena y Parque Nacional Isiboro Secure (kurz: Tipnis) ein Sonderstat