Bartók am laufenden Meter

E-Musik Ein Computer hat zum ersten Mal Werke komponiert, die so gut sind, dass Spitzenmusiker sie aufführen. Wie das klingt? Eine erste Kostprobe gibt es heute Abend
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Schon der Titel von Iamus' Komposition Transits – Into an Abyss lässt ahnen, dass da etwas sehr Anspruchsvolles und Modernistisches auf den Hörer zukommt. Die Streicher häufen dissonante Akkorde an, gespenstisch und unheilvoll. Wer Bartók, Ligeti und Penderecki mag, dem könnte es gefallen. Man kann kaum leugnen, dass der Kerl genau weiß, was er da tut.

Dabei hat er genau genommen keine Ahnung von nichts. Denn Iamus ist ein Computerprogramm. Bis die Partitur dem Londoner Symphony Orchestra (LSO) ausgehändigt wurde, hatte kein Mensch Einfluss auf die Musik genommen. „Wenn wir das den Leuten erzählen, glauben sie, wir wollten sie zum besten halten“, sagt Francisco Vico, der Iamus mit einer Forschungsgruppe der Universität von Malag