Ukrainische Hafenstadt Mariupol: „Wir haben Keine Angst mehr, wir sind nur noch müde“

Ukraine-Krieg Ständige Bombenangriffe, kein Strom und kein Wasser, keine Möglichkeit, die Toten zu bergen – in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol herrschen „mittelalterliche“ Zustände
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Zerstörte Brücke in Irpin, westlich von Kiew. Mehrfach war es in den vergangenen Tagen für Zivilisten nicht möglich, von Russland beschossene Städte einfach zu verlassen – so auch die Hafenstadt Mariupol
Zerstörte Brücke in Irpin, westlich von Kiew. Mehrfach war es in den vergangenen Tagen für Zivilisten nicht möglich, von Russland beschossene Städte einfach zu verlassen – so auch die Hafenstadt Mariupol

Foto: Aris Messinis/AFP/Getty Images

In den dunklen Morgenstunden gegen 3 Uhr morgens ging am Donnerstag die russische Belagerung von Mariupol weiter. „Die Fenster wackeln. Heute ist es verdammt früh“, schrieb Angela Timchenko auf Facebook. Wie „ein kräftiger Regenguss“ habe die jüngste Bombardierung die ukrainische Hafenstadt getroffen, die schon den neunten Tag unter Beschuss war. „Ich frage mich“, so Timchenko weiter, „wo ich etwas Tee und ein bisschen Zucker finden kann.“

Es sei „draußen frostig“ und in Mariupols Wohnungen, in denen die Heizungen aus sind, „bitterkalt“. Gleichzeitig gebe es „keinen Schnee, was kein Wasser bedeutet“. Anfang der Woche hatten die Bewohner der Stadt Schnee gesammelt, um ihn zu Wasser zu schm