Das Fest der Fliegen

Irak In den letzten Tagen der Schlacht um Mossul begleitete Ghaith Abdul-Ahad Soldaten der Nationalarmee. Er wurde Zeuge von Folter und Exekutionen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2017
Zwei Frauen weinen am 12. August 2017 in der Altstadt Mossuls neben den Leichen ihrer Verwandten
Zwei Frauen weinen am 12. August 2017 in der Altstadt Mossuls neben den Leichen ihrer Verwandten

Foto: Alice Martins/The Washington Post/Getty Images

Der irakische Premier Haider al-Abadi ist bereits seit Tagen in Mossul, irgendwo an einem sicheren Ort, heißt es. Er will den Sieg über die letzten Widerstandsnester des Islamischen Staates (IS/Daesh) und damit die völlige Rückeroberung der Stadt verkünden. Doch Anfang Juli 2017 ist es noch nicht so weit, in der Altstadt bleibt der Vormarsch den alles entscheidenden Durchbruch schuldig.

Am Abend eines der letzten Kampftage sitzt eine Gruppe junger Offiziere in einem beschlagnahmten Haus beim Essen. In Rufweite liegt die zerstörte Moschee, in der fast genau drei Jahre zuvor Abu Bakr al-Baghdadi als Emir des IS das neue Kalifat ausgerufen hat. Kurz zuvor war Mossul im Namen des Dschihad erobert worden, und der IS schien vor dem Marsch auf Bagdad zu stehen, zumind