Das Gewehr an die eigene Schläfe halten

Tragödie Pakistan Der ewige Krisenstaat Pakistan ist nicht nur ein Sorgenkind der internationalen Politik, sondern fordert auch den Westen heraus, seine Weltsicht zu überprüfen
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Zuerst die gute Nachricht: Der Zusammenbruch Pakistans steht nicht unmittelbar bevor. Dort werden morgen keine militanten Islamisten die Macht ergreifen; das Land ist nicht drauf und dran, seine Nuklearwaffen an die al Qaida zu verkaufen; die Armee wird nicht die afghanischen Taliban in Indien einmarschieren lassen. Auch ein Bürgerkrieg ist unwahrscheinlich.

Nun die schlechte Nachricht: Pakistan stellt uns vor Fragen, die viel tiefer gehen als jene, die wir haben müssten, wenn dieser zweitgrößte muslimische Staat der Welt mit seinen 170 Millionen Einwohnern einfach ein gescheiterter Staat wäre. Würde Pakistan kollabieren, stünden wir vor einer ernsten sicherheitspolitischen Herausforderung. Doch die andauernde kollektive Weigerung des pakistanischen Volkes