Das Imperium ersteigert zurück

Kunstnationalismus Viele Kunstwerke in europäischen Museen wurden geraubt. Wie könnte dem vom Imperialismus diskreditierten Ideal eines Weltkulturerbes neues Leben eingehaucht werden?
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Von China und Indien ist oft im selben Atemzug die Rede. Während in Europa und Nordamerika die Angst vor dem Untergang umgeht, scheinen Asiens „aufstrebende Giganten“ davon überzeugt, dass das 21. Jahrhundert ihnen gehört. Der unschöne Neologismus „Chindia“ ist bereits in den Sprachgebrauch von Analysten und Strebern eingegangen – ein Indiz für die geballte ökonomische und politische Kraft ihrer Ambitionen. Es ist daher nicht überraschend, dass die beiden auch auf kulturellem Gebiet von sich reden machen.

Im Februar wurden in Paris zwei Bronzeköpfe versteigert, die 1860 von französischen Truppen bei der Plünderung des Sommerpalastes in der Nähe von Peking geraubt worden waren. Eine Woche später erkl