Das Rennen um Indien beginnt

Ausverkauf Die EU sieht Indien allein als aufstrebenden Markt und will ein Freihandelshandelsabkommen. Dass große Teil der Bevölkerung in bitterster Armut lebt, wird ausgeblendet
Exklusiv für Abonnent:innen

Beim zehnten EU-Indien-Gipfel, den es vor Wochenfrist in Delhi gab, erklärten die Teilnehmer, innerhalb des kommenden Jahres ein gemeinsames Freihandelsabkommen schließen zu wollen. Das hätte Folgen – Indien wäre gezwungen, die Kontrolle über seinen Bankensektor und seine Pharmaindustrie aufzugeben.

Was allein zählt

Offenbar lassen die strengen Zeitpläne, denen die Regierungschefs dieser Welt unterworfen sind, nicht viel Zeit zum Nachdenken. Es ist also davon auszugehen, dass sich weder die EU-Emissäre noch die Regierung in Delhi lange mit den Lehren Mahatma Gandhis aufhalten haben, auch wenn sie ihm zu Ehren einen Kranz an der Gedenkstätte Raj Ghat niederlegten. Ihnen dürfte auch die Zeit gefehlt haben, sich auf Delhis Straßen von