Das soll Charlies Erbe sein?

Überwachung Der Anschlag auf Charlie Hebdo war ein Angriff gegen Meinungs- und Pressefreiheit, Politiker fordern nun mehr Überwachung und Kontrolle. Das ist paradox – und falsch
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NSA und BND bedrohen die Pressefreiheit und die Zivilgesellschaft. Darauf machen auch Aktivisten, wie hier auf dem Bild, weiterhin aufmerksam
NSA und BND bedrohen die Pressefreiheit und die Zivilgesellschaft. Darauf machen auch Aktivisten, wie hier auf dem Bild, weiterhin aufmerksam

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Rede- und Pressefreiheit sind die Werte, welche die Politiker nach dem tragischen Anschlag auf die Cartoonisten von Charlie Hebdo energisch betonen. Fast ebenso schnell sind jedoch politische Forderungen zu hören, die genau das Gegenteil bedeuten: nämlich diese – angeblich so geliebten – Freiheiten einzuschränken. Regierungsvertreter auf beiden Seiten des Atlantiks wenden sich seit dem Attentat gegen eine Reform der NSA und unterstützen Überwachungsgesetze zur Einschränkung der freien Meinungsäußerung. Betroffen wären davon Millionen von Bürger, die niemals terrorverdächtig waren.

Diese politische Antwort auf den Anschlag vom vergangenen Mittwoch war vorhersehbar. Bürgerrechtler hatten bereits kurz nach dem Unglück