Das Werk der Straße

Surreal Wie Kunst verdächtig werden kann: Straßenfoto­grafie in den Zeiten von Terror und Überwachung
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In den sechziger Jahren, als New York das Zentrum der Straßenfotografie war, kreuzten sich hier die Wege der einflussreichsten Figuren der Szene. Lee Friedlander war mit Garry Winogrand befreundet, der wiederum begegnete oft Joel Meyerowitz, wenn sie durch Manhattan streiften und über die Grenzen des Stadtteils hinaus – auf der Suche nach Bildmotiven, die das Tempo der Stadt, ihre unzähligen Alltagsdramen und ihre Bürger bei der Arbeit und in ihrer Freizeit einfingen.

Was die Persönlichkeit betraf, so war Winogrand schnell als der Aggressivste auszumachen. Friedlander sagte einmal über ihn, nur halb im Spaß: „Er benahm sich wie ein wilder Stier.“ Meyerowitz erinnerte sich später daran, wie Winogrand „das Tempo auf der Straß