Um die enorme Aufgabe zu erfüllen, seine 1,3 Milliarden Einwohner gegen Corona zu immunisieren, hat Indien das größte Impfprogramm weltweit auf den Weg gebracht. Die Regierung von Premierminister Narendra Modi hofft, bis August ein Drittel der Bürger geimpft zu haben. Ohne Zweifel ein ehrgeiziges Ziel. Alleine für die Metropole Delhi mit ihren 21 Millionen Einwohnern würde das bedeuten, unentwegt 100.000 Menschen pro Tag zu impfen. Ob das gelingt, ist vor allem wegen des grassierenden Misstrauens schwer absehbar. Seit Mitte Januar erhielten vorrangig Beschäftigte im Gesundheitswesen das Vakzin, doch wird das in diesem Sektor für Delhi geltende Tagesziel von über 8.000 Immunisierungen nur zu 40 bis 50 Prozent erreicht. Im größten Hospital der Hauptstadt, dem All India Institute of Medical Sciences (AIIMS), erschienen an einem Wochenende nur acht von 100 Beschäftigten, um sich immunisieren zu lassen. In Mumbai, einer der am stärksten von Covid-19 betroffenen Metropolen, lag die Impfbeteiligung zuletzt nur bei 48 Prozent. In Staaten wie Tamil Nadu und Punjab ergaben Umfragen, dass nur 22 bis 23 Prozent der Einwohner daran denken, sich impfen zu lassen. Grund der Skepsis sind Sicherheitsbedenken, die immer wieder von Gesundheitsexperten geäußert werden, sowie technische Schwierigkeiten mit der App, die Menschen auf ihre Impftermine aufmerksam macht.
Ärzte zögern selbst
Bisher sind zwei Covid-19-Impfstoffe in Gebrauch, sowohl das Vakzin AstraZeneca, hier mit dem Label „Covishield“ versehen, dazu das von indischen Forschern selbst entwickelte Präparat „Covaxin“, für das die Firma Bharat Biotech die Massenproduktion übernommen hat. Dieses Vakzin hatte die Drei-Phase-Studie noch nicht abgeschlossen, erhielt dann aber eine Notfallzulassung, sodass abschließende Daten über die Wirksamkeit noch ausstehen. Indien ist eines der Länder in Asien, die von Anfang an darauf gesetzt haben, neben importierten Präparaten auch über ein eigenes Vakzin zu verfügen. Die Kontrolleure für „Covaxin“ erklären, vorläufige Daten aus der laufenden Prüfung mit mehr als 22.000 Menschen würden zeigen, dass das Präparat zu 100 Prozent sicher und effektiv sei.
Anders sieht das Dr. Namrata Agarwal, eine Kinderärztin aus Kashipur, die sich gegen den indischen Impfstoff entschieden hat. „Ich bin sehr zögerlich, weil mir bekannt ist, dass alle Studien beschleunigt wurden. Was mich besorgt, ist nicht die Wirksamkeit – die kann variieren –, sondern die Vermutung, dass dieses Vakzin über eine Immunisierung hinaus Folgen haben könnte.“ Auch die Pathologin Mandeep Aulakh aus Chandigar will lieber noch ein paar Wochen warten. „Ich habe ein paar Allergien und mich daher nicht freiwillig zum Impfen gemeldet.“ Dr. Amit Thadhai, Direktor der Niramaya-Klinik in Mumbai, meint: „Natürlich gab es viele Fragen zur Sicherheit des Impfstoffs. Darüber hinaus hat der Umstand, dass Mediziner gebeten wurden, sich als Erste impfen zu lassen, Probleme verursacht. Ärzte sind es einfach nicht gewohnt, sich derartigen Situationen zu unterwerfen, weshalb die Akzeptanz so gering war.“ Thadahi fügt hinzu, es sei derzeit auch weniger dringlich, den Impfstoff anzunehmen, da die Zahl der Covid-Fälle im ganzen Land rapide zurückgegangen und die Zahl der Neuerkrankungen auf den niedrigsten Stand seit Juni 2020 gefallen sei. „Die Motivation, sich impfen zulassen, ist deshalb im Augenblick nicht übermäßig ausgeprägt.“ Um der allgemeinen Missstimmung zu begegnen, gab Bharat Biotech nun ein Merkblatt mit einer Liste der Vorerkrankungen heraus, bei denen man den Covaxin-Impfstoff meiden sollte. Das warf die Frage auf, warum dieses Papier nicht vor der Zulassung des Vakzins veröffentlicht wurde.
Zuletzt setzte der Staat Maharashtra, in dem auch Mumbai liegt, die Impfaktion vorübergehend ganz aus, nachdem an einem Tag weniger als 2.000 Menschen geimpft worden waren, was auf technische Pannen zurückgeführt wurde, die dazu geführt hatten, dass viele der Impfberechtigten keine Benachrichtigung über ihre Termine erhielten. Die zudem über Whatsapp kursierenden Fake News zu dem Thema taten ein Übriges. In einem weitverbreiteten Video stellt der angebliche belgische „Mediziner und Homöopath“ Johan Denis die Behauptung auf, die in Indien verwendeten Impfstoffe seien „weder sicher noch wirksam“. Dazu verkündete er im Stil von Verschwörungserzählern: „Es ist eine Fake-Pandemie. Wir erleben ein abgekartetes Spiel, damit sich Panik und Angst verbreiten können. Dadurch soll die Bereitschaft geweckt werden, sich einen Impfstoff geben zu lassen, der irreversible Veränderungen an Ihrer DNA verursachen könnte.“
Auch der Teppichhändler Ashraf Buchson aus Delhi bekam das Video zu sehen und zweifelt seither, ob er sich impfen lassen soll. „Diese Videos hinterlassen einen sehr beunruhigenden Eindruck. Man weiß inzwischen nicht mehr, wem man glauben soll. Meine Familie jedenfalls ist in zwei Lager zerfallen.“
Prominente zuerst
Die Regierungen der meisten Bundesstaaten wurden von der schwankenden Impfneigung offenkundig überrascht. Auch im südwestlichen Karnataka am Arabischen Meer, wo bisher im Schnitt nur 47 Prozent der registrierten Personen zu ihren Terminen erschienen. Das Ziel, alle 650.000 Mitarbeiter des dortigen Gesundheitswesens zu immunisieren, wurde in krasser Weise verfehlt. „Wir haben hier eine der höchsten Alphabetisierungsquoten landesweit. Umso unverständlicher ist es für mich, dass sich so viele Menschen verweigern und allen denkbaren Einflüsterungen Glauben schenken“, klagt Gesundheitsminister Keshavar Sudhakar. Um dem Dilemma der Ablehnung zu entkommen, verlangen viele Mediziner, dass sich Politiker und andere Prominente öffentlich impfen lassen, um die Furcht zu beschwichtigen. „Wenn sie sich dazu durchringen könnten, würde das helfen, die Impfzahlen in die Höhe zu treiben“, glaubt der in Delhi praktizierende Herzspezialist Sanjiv Zutshi, der sich schon in den nächsten Tagen impfen lassen will.
Kommentare 5
Ich selbst bin als Angehörige einer Risikogruppe an einer Impfung interessiert, möchte mir aber den Impfstoff aussuchen können.
Ich warte auf diesen 'traditionellen' Impfstoff von Prof. Winfried Stöcker:
https://www.winfried-stoecker.de/blog/luebeck-impfung-gegen-corona-zusammenfassung
Im Sinne einer höchstmöglichen Medikamentensicherheit müsste j e d e r Todesfall im zeitlichen Umfeld einer Verimpfung der neuen Corona-Impfstoffe standardmäßig durch Obduktion geklärt werden, damit die Kontraindikationen einer solchen Impfung so weit es nur irgend geht ermittelt werden.
In Österreich ereigneten sich kürzlich zwei 'Impfunfälle' nach Verabreichung des AstraZeneca-Impfstoffs, immerhin wurde das Weiterimpfen mit den betroffenen Chargen gestoppt.
(https://www.basg.gv.at/marktbeobachtung/amtliche-nachrichten/detail/zwischenfaelle-nach-impfung-mit-covid-19-impfstoff-von-astrazeneca)
In Emstek sollen die Todesfälle nach Impfung in einem Pflegeheim 'geprüft' werden, Obduktionen gehören wohl nicht dazu.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Weitere-Corona-Tests-nach-Todesfaellen-in-Emsteker-Pflegeheim,corona6696.html
Und dann scheint es doch berechtigte Sorgen bezüglich Nebenwirkungen zu geben bei den Impfstoffen, die auf dem Spike Protein basieren, denn es wird ein Wirkstoff dagegen erprobt:
"Isotretinoin (13- Cis-Retinoic Acid) Versus Spike Protein Based Vaccine for Providing Complete Protection Against COVID-19 and Preventing the Expected Long Term Serious Side Effects Which May Caused by Spike Protein Based Vaccine-An Urgent Protective Clinical Trial (Isotretinoin)" - eine klinische Studie in den USA
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04730895
Der Doppelmaßstab jedes Vakzines ist: wirkt es und ist es sicher?
Diesen Fragen geht das Sachbuch des Biologen Clemens Arva "Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko? Wirkungsweisen, Schutz und Nebenwirkungen der Hoffnungsträger" nach.
Aktuell berichtet zudem JAKOBIN über patentfreies präventives wissenschaftliches Wirken in Finnland, das weiter verfolgt werden sollte.
https://jacobin.de/artikel/corona-impfstoff-patentfrei-finnland-moderna-pfizer-astrazeneca-impfstrategie-pharmakonzerne-kalle-saksela-seppo-yla-herttuala-kari-alitalo-biontech/
➤ Dänemark setzt Astrazeneca-Impfungen wegen Blutgerinnseln aus
12:10 Uhr: Dänemark setzt die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen möglicher Nebenwirkungen vorerst aus. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies am Donnerstag auf Berichte über „schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln“ bei Geimpften. Bisher sei allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob es einen Zusammenhang zwischen den Impfungen und den Gerinnungsstörungen gibt.
Österreich hatte am Montag die Impfungen mit einer bestimmten Charge des Astrazeneca-Impfstoffs gestoppt, nachdem eine 49-jährige Krankenpflegerin wenige Tage nach ihrer Impfung gestorben war. Bei der Frau waren ebenfalls schwere Gerinnungsstörungen aufgetreten.
Vier andere EU-Länder – Estland, Litauen, Lettland und Luxemburg – stoppten daraufhin ebenfalls die Impfungen mit dieser Charge, die insgesamt rund eine Million Impfdosen umfasste und an 17 europäische Länder verschickt worden war. Dänemark setzte die Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin nun ganz aus…
https://web.de/magazine/news/coronavirus/corona-news-live-ticker-daenemark-astrazeneca-impfungen-blutgerinnseln-35613424
Der von mir vorstehend erwähnte Autor ARVA wendet sich in seinem Buch nicht generell gegen das Impfen, sondern klärt auf. Sehr informativ seine Info-Bucheinführung
https://www.youtube.com/watch?v=_KIMhRGXuwM
vor allem zu den fehlenden Landzeitbeobachtungen; zur fehlenden Sicherheitshistorie.
https://www.youtube.com/watch?v=u87y8XVbqgI
(etwa ab 1o. Minute) u.a. zu Wechselwirkungen (nicht gleich erste Nebenwirkungen): Adverse Effekte, wofür Langzeitbeobachtungen dienen.
Zum Nachlesen:
4. März 2021
Mit Sicherheit unsicher. Der Biologe Clemens Arvay betreibt Aufklärung in puncto Corona-Impfungen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=70400
Eine gewisse Techniggläubigkeit und einen Hang zur Technokratie gibt es weltweit, unabhängig vom Bildungsniveau.
Das kann man auch hierzulandene beobachten, Technokraten, Freunde totalitärer Systeme und andere treiben ja selbst unter den Foristen Ihr unwesen. Offensichtlich ist die Menschheit in zu großen Teilen verbohrt und autoritätsgläubig. Das wird sich auch bei der Klimakatastrophe zeigen, die diesen Planeten wohl in einen bunten Strauß von diktatorischen Technokratien verwandeln wird.
Letztendlich entscheident die Evolution, ob die seltsame Spezies Mensch zu Demokratie und Freiheit nicht nur als wohlstandsbäuchiges Extra fähig ist. Dem Universum ist das egal!