Den Wölfen überlassen

Irak Nach dem Abzug der US-Armee schwindet bei den Sunniten jede Hoffnung auf Emanzipation. Versucht stattdessen Premier Nuri al-Maliki eine neue Autokratie zu etablieren?
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An einem kalten Wintermorgen im sunnitischen Kernland des Irak ist Ali Hatem Suleiman, der Führer des größten Stammes der Region, gerade von einer morgendlichen Jagd zurückgekehrt. Wie viele andere Unternehmungen im umliegenden Gouvernement Anbar war die nicht von Erfolg gekrönt. Das Wild und die meisten Raubvögel sind schon lange aus diesem ausgetrockneten Landstrich verschwunden. Suleiman zufolge gilt dies auch für die Hoffnung der Bewohner.

Der junge Scheich, ein Nachkomme des mächtigen Dulaimi-Stammes, hat in jüngster Zeit viel Zeit in Anbar verbracht, seitdem er vor zwei Wochen aus seinem Anwesen in Bagdad hinausgeworfen wurde, weil er sich verächtlich über den geistlichen Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, geäu