Der „Onkel“ aus Kabul

Afghanistan Auch Kinder werden von den Aufständischen für Selbstmordanschläge rekrutiert. Oft kommen sie aus pakistanischen Religionsschulen
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Taliban stellten Noor Moham­mad vor eine einfache Wahl: Entweder bekomme er eine Hand abgeschnitten, als Strafe für den Diebstahl. Oder er mache seine Tat wieder gut und bringe seiner Familie Ehre – als Selbstmordattentäter.

Der Vierzehnjährige, den die Gotteskrieger außerhalb seines Heimatdorfes gefangen hielten, weil er angeblich bei einer Hochzeit Mobiltelefone gestohlen hatte, entschied sich für die zweite Option. Der Grundkurs im Umgang mit einer Handfeuerwaffe begann schon bald. Noor Mohammad sollte die Wachen einer nahe gelegenen US-Militärbasis in der Südost-Provinz Ghazni erschießen, die häufig von Gewaltakten erschüttert wird. Außerdem wurde er mit einer Sprengstoffweste ausgestattet.

Sobald er die Wachen ausgeschalt