Der Soundtrack meines Lebens

Musik Bestimmte Songs begleiten einen in bestimmten Phasen – und diese Lieder wird man nie mehr los. Sängerin Lady Gaga erzählt von den wichtigsten Platten ihres Lebens

Der Song, der mich an Zuhause erinnert...

Bruce Springsteen – Thunder Road (1975)

Mein Vater kommt aus New Jersey und war ein riesiger Springsteenfan. Also bin ich ebenfalls großer Fan. Thunder Road ist unser Lied. Ich habe es immer geliebt, es ist wie ein kleiner Film. „The Screen door slams and Mary’s dress sways...“. Mein Vater hat immer geweint, mit mir getanzt und dann gesagt: „Wenn du einmal heiratest und in einem Cadillac davon fährst, werde ich dir hinterherlaufen.“

Wie ich meine Stimme fand...

David Bowie – Aladdin Sane (1973)

Ich habe Aladdin Sane immer auf dem Plattenspieler in meiner Wohnung gehört. Ich hab’ das Fenster geöffnet, damit meine Nachbarn die Feuertreppe hinauf Bowie hören konnten, mich aufs Fensterbrett gesetzt, eine Zigarette geraucht und zugehört. Ich liebe Bowies Stimme auf Liedern wie Watch That Man. Ich singe gern wie ein Mann. Ich möchte, dass die Leute sich überfallen fühlen wenn ich singe. Es ist sehr provokant.

Meine Melodie für ein vergeudetes Wochenende

The Cure – Never Enough (1990)

The Cure waren mein Kokain-Soundtrack. Ich liebe all ihre Musik, aber diesen speziellen Song habe ich in Zeiten, in denen ich massenhaft Kokain nahm, immer wieder gehört. „Whatever I do / It’s never enough“ – ist das nicht komisch? Damals dachte ich selbst, ich hätte kein Problem, bis Freunde mich fragten, ob ich dabei ganz allein sei. So war es. Ich und mein Spiegel.

Wie ich Glam wurde...

The Heavy Metal Kids – Hey Little Girl (1976)

Die New Yorker DJane und Künstlerin Lady Starlight hat mich mit den Heavy Metal Kids bekannt gemacht. Sie sind eine Glam-Metal-Band. Von ihnen kommt dieser Super-Song. Der Glam wurde ein großer Einfluss für mich und liegt allen Dingen zugrunde, die ich liebe: Kabarett, Burlesque, Metal, Rock. Ich liebe Bands wie Cockney Rebel oder T.Rex. Marc Bolan hat mal einen Ganzkörper-Tauchanzug an, der über und über mit Spiegeln bedeckt war. Das war die Inspiration zu meinem Diskokugel-Kleid.

Als mein Leben sich für immer verändert hat...

Lady Gaga – Just Dance (2008)

Diese Platte hat mein Leben gerettet. In New York lebte ich in einer dunklen Welt. Ich war am Boden, hielt mich ständig in Bars auf. Ich setzte mich in ein Flugzeug nach Los Angeles und erhielt eine Chance, den Song zu schreiben, der mein Leben verändern sollte – und ich habe es geschafft. Ich bin nie zurückgekehrt. Ich habe meinen Freund und meine Wohnung zurückgelassen. Ich war immer noch nicht da. Meine Mutter hat die Wohnung für mich ausgeräumt.

Als ich The Fame schrieb...

The Beatles – Abbey Road (1969)

Als ich an meiner Platte schrieb, stand ich total auf diese Scheibe, auf ihren Sinn für Melodien in Verbindung mit der sehr befreienden, seltsamen Art, Geschichten zu erzählen. Sie ist von Anfang bis Ende ein in sich abgeschlossenes Werk. Man hat das Gefühl, dass die Musiker dabei viel voneinander gelernt haben. Bei dem Lied Oh Darling denkt man zum Beispiel, es käme von John, aber eigentlich hat Paul auf John gemacht. Sie waren Meister des Songwriting.

Lady Gagas wirklicher Name lautet Stefani Joanne Angelina Germanotta. Sie wurde 1986 geboren, erhielt mit vier Jahren Klavierunterricht und ist mit Paris Hilton in die Schule gegangen. Ihr Name ist an den Queen-Song Radio Gaga angelehnt, den sie sehr liebt. Auf ihrem linken Handgelenk trägt Lady Gaga ein Peace-Zeichen-Tatoo, welches von ihrem Helden John Lennon inspiriert wurde.

In einer Serie lässt der Observer Prominente über die wichtigsten Songs ihres Lebens erzählen. Der Freitag übernimmt in loser Folge Teile dieser Serie.

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Übersetzung: Zilla Hofman
Geschrieben von

Graeme Thomson, The Observer | The Guardian

Der Freitag ist Syndication-Partner der britischen Tageszeitung The Guardian

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