Der Tod des Neoliberalismus

Märkte Nun haben selbst führende Wirtschaftswissenschaftler gemerkt, dass die neoliberale Ideologie den Kapitalismus nicht retten kann. Weiter gemacht wird trotzdem
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Das System droht, uns um die Ohren zu fliegen
Das System droht, uns um die Ohren zu fliegen

Bild: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/GettyImages

Wie sieht es aus, wenn eine Ideologie stirbt? Wie so oft findet sich eine der besten Antworten auf diese Frage in der Literatur. In Red Plenty, um genau zu sein, einem Roman über die Sowjetunion des Autors Francis Spufford. Dort wird nachgezeichnet, wie der kommunistische Traum nach einer besseren und gerechteren Welt beim ersten Versuch seiner Verwirklichung zu großer Ernüchterung geführt hat.

Spuffords Held ist Leonid Kantorovich, der einzige Bürger der Sowjetunion, der jemals den sogenannten Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Er träumt in der Moskauer U-Bahn sitzend davon, seinen verarmten Mitfahrern zu Wohlstand zu verhelfen, damit sich ihre Gesichter entspannen und die besorgten, von Hunger und Not geprägten Züge aus ihnen ver