Der Überlebenskünstler

Porträt Jacob Zuma ist als Präsident Südafrikas der Mann fürs Grobe geblieben und für den ANC kaum mehr tragbar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2017
Es war ein Geniestreich, als Zuma am Grab Mandelas „Thina sizwe“ (Wir, die Nation) zu singen begann
Es war ein Geniestreich, als Zuma am Grab Mandelas „Thina sizwe“ (Wir, die Nation) zu singen begann

Foto: Gallo Images/Imago

Ein löchriger Feldweg verbindet das Dorf mit der Hauptstraße. Der Strom ist häufig unterbrochen, auch die Wasserversorgung. Um in die Schule zu gehen, müssen die Kinder zehn Kilometer mit dem Bus in die nächstgelegene Township fahren. Im Sommer versengt die Sonne die Ziegelmauern der Häuser, im Winter pfeift kalter Wind über die flachen Hügel. Auf dem alten Kühlschrank im Wohnzimmer von Sibongile Sibeko klebt ein verblichener Aufkleber, auf dem der Präsident Südafrikas mit dem für ihn typischen breiten Grinsen zu sehen ist. „Ob ich ein Anhänger bin?“, fragt Sibeko. „Vielleicht war ich das mal, heute bin ich es mit Sicherheit nicht mehr.“ Kaum ein Politiker in diesem Land ist derart in Misskredit gerate