Der Vorhölle entkommen

Eritrea Ein autoritäres Regime treibt Zehntausende ins Exil. Viele wollen sich über das Mittelmeer nach Europa retten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2015

Adam musste als Kindersoldat dienen, bis ihm die Flucht gelang. Ein Schicksal von vielen in einem totalitären Staat. Adam ist erst 16 Jahre alt, aber die Geschichte seines kurzen Lebens macht deutlich, warum so viele Eritreer dem eigenen Land zu entkommen suchen. Mit 14 wurde er zum ältesten männlichen Familienmitglied, das noch zu Hause wohnte – alle anderen waren zum unbefristeten Militärdienst einberufen. Adam musste die Schule verlassen, um die jüngeren Geschwister zu versorgen und bei der Feldarbeit zu helfen. Als Schulabbrecher stand ihm kein Erlaubnisschein mehr zu, den Eritreer brauchen, die sich ungehindert im öffentlichen Raum bewegen wollen. So wurde Adam prompt verhaftet, weil er sich aufhielt, wo er nicht sein durfte.

Obwohl noch immer nicht