Der Zeitreisende

Porträt David Mitchell ist mit „Cloud Atlas“ berühmt geworden. Nun twittert er zum ersten Mal eine Kurzgeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2014
„Wenn die Leute hören, meine Eltern waren Künstler, denken sie immer an Boheme. Aber wir waren so kleinbürgerlich wie alle anderen in unserer Kleinbürgersiedlung“
„Wenn die Leute hören, meine Eltern waren Künstler, denken sie immer an Boheme. Aber wir waren so kleinbürgerlich wie alle anderen in unserer Kleinbürgersiedlung“

Bild: Stuart Wilson / Getty Images

Kaum ein Journalist kann sich den Hinweis darauf verkneifen, dass David Mitchell die ersten fünf Jahre seines Lebens kein einziges Wort über die Lippen kam. Dann wuchs er zu einem stotternden Teenager heran, bevor er als Autor hochkomplexer und verschachtelter Romane bekannt wurde, unter anderem von Cloud Atlas. Inzwischen hat der 45-Jährige sechs Bücher geschrieben und gilt vielen als der beste Schriftsteller seiner Generation. Nun wendet Mitchell seine mittlerweile beachtliche Eloquenz auf die „am radikalsten beschränkte“ Form der Kommunikation an, die es seiner Meinung nach gibt: auf Twitter.

Der Kurznachrichtendienst im Internet passe perfekt zum Protagonisten seiner neuen Kurzgeschichte, so Mitchell – einem kleinen Jungen, der seiner Mutter da