Die "Beeb" ist mehr als ihr Management

Abspecken Die Krise bei der BBC ist schlimm, das Management bricht derzeit zusammen. Doch der Sender kann, wenn er die richtigen Lehren zieht, gestärkt daraus hervorgehen
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BBC-Verwaltungsratschef Chris Patten, selbst in der Kritik, fordert tiefgreifende Reformen
BBC-Verwaltungsratschef Chris Patten, selbst in der Kritik, fordert tiefgreifende Reformen

Foto: Justin Tallis/AFP/Getty Images

Bei der BBC herrscht, wie auch bei vielen anderen Zeitungen, die seltsame Auffassung, dass gute Journalisten automatisch auch gute Führungskräfte abgeben. Dabei sind die erforderlichen Fähigkeiten jeweils vollkommen andere. Bei der „Beeb“ wuchs und wuchs die Zahl der Manager auf den mittleren Führungsebenen, die einander in endlos langen, ständig mehr werdenden Meetings gegenüber saßen. Büropolitik wurde zu einer hochkomplexen Kunst: Man deckte einander den Rücken, Memos wanderten die bürokratischen Ebenen hoch und runter. Ganze Managementebenen reisten in Hotels auf dem Land, um dort zu lernen – bessere Manager zu werden.

Leute, die echten Journalismus machten, hatten das Gefühl, sich ständig gegenüber Leute