Die Hölle von Al-Qaza

Jemen Die UNO warnt vor kriegsbedingter Hungersnot. Das Schicksal eines Dorfes zeigt, dass die in Wirklichkeit längst ausgebrochen ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2017
2,1 Millionen Kinder seien laut UN schon jetzt akut unterernährt
2,1 Millionen Kinder seien laut UN schon jetzt akut unterernährt

Foto: Stringer/AFP/Getty Images

Der Besenmacher Taie al-Nahari kniet mit nacktem Oberkörper im Sand vor einer strohgedeckten Hütte im Dorf Al-Qaza, Gouvernement Al-Hudaida. Unter der Haut zeichnen sich die Knochen ab. Vor Beginn des Krieges im Februar 2015 war der 53-Jährige Fischer. Heute stellt er jeden Tag zwei Besen her und verdient damit umgerechnet einen Dollar. „Unsere Boote wurden von den Saudis bombardiert. Nun haben meine Familie und ich nicht mehr genug zu essen.“

Der Bürgerkrieg und die Luftschläge der Golfallianz sind die Hauptursache für eine Ernährungskrise, die sich nach Auffassung der Vereinten Nationen in diesem Jahr zu einer Hungersnot auswachsen könnte – 2,1 Millionen Kinder seien schon jetzt akut unterernährt. Vergangene Woche wurde im New