Die Küste stürzt ins Meer

Klimakatastrophe Bei fortschreitender Erderwärmung wird vom ägyptischen Nildelta nicht viel übrig bleiben. Millionen Menschen könnten bei riesigen Überflutungen ihr Zuhause verlieren
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Die Vorfahren Maged Shamdys kamen Mitte des 19. Jahrhunderts an die Ufer des Burrulus-Sees. Damals trommelten französische Industrielle in der staubigen Hitze Kairos Zwangsarbeiter für den Bau des Suez-Kanals zusammen. Von der harten Arbeit kehrten Tausende nicht zurück. Um diesem Martyrium zu entgehen, flohen die Shamdys ins Nildelta nach Norden, um im Sumpfland an den Ufern des großen Flusses ein Versteck zu finden.

Die Jahre verstrichen, Kolonialherren kamen und gingen, die Shamdys aber blieben und richteten sich in einem neuen Leben als Landwirte auf einem der fruchtbarsten Landstriche der Welt ein. Anderthalb Jahrhunderte später bestellt Maged noch immer die Felder der Familie, doch während er die Reisernte einfährt und Bewässerungskanäle au