Die Mine nimmt es wieder

Venezuela Weil Öl-Profite fehlen, wird Gold geschürft – oft mit bloßer Hand. Den Reibach machen dabei mafiöse Gangs
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2019
Nur eine Weile hier malochen und dann reich wieder gehen: Das ist der Traum
Nur eine Weile hier malochen und dann reich wieder gehen: Das ist der Traum

Foto: Meridith Kohut/NYT/Redux/Laif; Karte: der Freitag

Einst war Puerto Ordaz ein Traum der Moderne: breite Boulevards, viele Fabriken, eine Hafenstadt aus Stadt und Aluminium am zweitgrößten Fluss Südamerikas, dem Orinoco, Zentrum der venezolanischen Industrie und Tor zu einem Gürtel aus reichen Ölfeldern, der dem Staat über Jahrzehnte hinweg Freigiebigkeit erlaubte. Doch mit dem Einbruch von Venezuelas Wirtschaft wurde die Stadt von ihrer Vergangenheit eingeholt. Sie verwandelte sich in wenig mehr als einen Vorposten der Goldminen, die nur wenige Stunden Fahrt entfernt am Rande des Amazonas liegen.

Dort, in sumpfigen, von Banden kontrollierten Gruben, schuften die Männer, wie sie es schon vor Jahrhunderten getan hätten. Die Klumpen des gelben Metalls, die sie mit ihrer Knochenarbeit zu Tage beförde