Echter Kämpfer

Porträt Orlando Cruz kämpfte seinen härtesten Kampf nicht im Ring, sondern darum, seine Homosexualität nicht verstecken zu müssen
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Sein Ziel ist es, der erste schwule Boxweltmeister zu werden. Seinen ersten Kampf nach seinem Bekenntnis hat Orlando Cruz schon gewonnen
Sein Ziel ist es, der erste schwule Boxweltmeister zu werden. Seinen ersten Kampf nach seinem Bekenntnis hat Orlando Cruz schon gewonnen

Foto: J. Meric/Getty Images

„Ich habe mich entschlossen, frei zu sein“, sagt Orlando Cruz mit fester Stimme. Dabei lässt er den Blick über seine Heimatstadt San Juan schweifen. Der Puerto-Ricaner, der sich Anfang Oktober als erster Profiboxer öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, steht auf dem Balkon seiner Wohnung. Der Himmel verdunkelt sich, aber Cruz ignoriert den Nieselregen, der auf seinen nackten Oberkörper fällt. Er pfeift nach seinem Dackel Bam-Bam, der angerannt kommt und ihm auf den Schoß springt. „Sie nennen mich Schwuchtel“, sagt Cruz. „Das ist mir egal. Sie können mich damit nicht verletzen. Aber es der ganzen Welt zu offenbaren, hat viel Kraft gebraucht.“

Er hält Bam-Bam davon ab, ihm das Gesicht abzulecken. Man kann