Ein bisschen überreagiert

Analyse Assanges Asylantrag ist ebenso hysterisch wie einst die Reaktion Washingtons auf die Wikileaks-Veröffentlichungen. Denn eines ist sicher: Er wird nicht in den USA landen
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Für Assange wäre eine kurze Haft in Schweden womöglich vorteilhafter, als ein längere Aufenthalt in der Botschaft Ecuadors
Für Assange wäre eine kurze Haft in Schweden womöglich vorteilhafter, als ein längere Aufenthalt in der Botschaft Ecuadors

Foto: Geoff Caddick

Sollte Ecuador Julian Assange in seiner Botschaft in London Asyl gewähren, könnte er dort viel länger festsitzen, als wenn er nach Schweden gehen, um sich dort den Fragen und möglichen Anklagepunkten gegen ihn zu stellen.

Die Länder Südamerikas haben eine lange Geschichte, was das Gewähren politischen Asyls in Botschaften anbelangt. Lange Zeit erfolgte politischer Wandel auf dem südamerikanischen Kontinent für gewöhnlich auf dem Weg eines Staatsstreiches oder einer Revolution. Wer die Macht übernahm, sicherte sich künftige Exit-Optionen. Ein abgelöstes Staatsoberhaupt, das es in eine verbündete Botschaft schaffte, wurde ein sicherer Abgang ins Exils gewährt.

Außerhalb Südamerikas gibt es keine derartige Tra