Deutschland
Bei den etablierten Parteien des Landes steigt in Anbetracht der Auswirkungen, die das Aufkommen von Fake-News auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr haben könnte, die Nervosität. Fake-News und eine Einmischung aus Russland – entweder durch die Beeinflussung von Fake-News-Seiten, Hacking oder gezielter Desinformation – werden insbesondere seit den Wahlen in den USA von manchen als ernsthafte Bedrohung für den demokratischen Meinungsfindungsprozess angesehen.
Von Gerüchten, Merkel habe für die Stasi gearbeitet, bis hin zu der Behauptung, sie sei die Tochter Adolf Hitlers, zeigen sich auch in Deutschland Teile der Bevölkerung anfällig für Falschinformationen und Verschwörungstheoretisches.
Das offensichtlichste Beispiel war bislang der Fall der 13-jährigen Lisa F., die am 11. Januar 2016 auf dem Weg zur Schule verschwand, tags darauf wieder auftauchte und zunächst behauptete, sie sei von drei „Südländern“ entführt und mehrfach vergewaltigt worden. In russischen und deutschen Medien wurde ausführlich über den Fall berichtet.
Obwohl die Berliner Staatsanwaltschaft schnell klarmachte, dass das Mädchen aus einer russlanddeutschen Familie die Geschichte erfunden hatte, wurden die falschen Behauptungen weiter in den sozialen Medien und auf russischen Nachrichtenseiten verbreitet, so dass schließlich hunderte auf die Straße gingen, um zusammen mit rechtsextremen islamfeindlichen Gruppen dagegen zu demonstrieren, dass der vermeintliche Fall aus politischen Gründen totgeschwiegen wird.
Auch Russlands Außenminister, Sergeij Lawrow ging so weit zu behaupten, die Regierung von Angela Merkel wolle den Fall „unter den Teppich kehren“ und nährte damit erneut den Verdacht, der Kreml versuche absichtlich, Deutschland innenpolitisch zu destabilisieren.
Manche vermuten, die Geschichte sei überhaupt erst von russischen Stellen verbreitet worden, um die Angela Merkels flüchtlingspolitische Entscheidungen des Vorjahres in Verruf zu bringen. Wegen ihrer harten Haltung in der Ukraine-Frage gilt sie als eine der wichtigsten Gegenspielerinnen Russlands. Vor kurzem sagte Merkel im Bundestag, heute könnten Fake-Seiten, Bots und Trolle Meinungsbilder verfälschen und „sich selbst regenerierende Meinungsverstärkungen durch bestimmte Algorithmen stattfinden“. Man müsse lernen, mit diesen Phänomenen umzugehen und es wenn nötig auch regulieren.
Fake-News wurden im Präsidentschaftswahlkampf auch in Österreich verbreitet. Am stärksten betroffen war dabei Alexander van der Bellen. Einige seiner Gegner streuten das Gerücht, er leide an Demenz und sei schwer krank. Kate Connolly
Brasilien
Auch Brasilen hat ein wachsendes Problem mit Fake-News. Deren Bedeutung hat zugenommen, seitdem die politische Meinung nach der knappen Wiederwahl der linken Präsidentin Dilma Rousseff 2014 und deren Amtsenthebung im August des vergangenen Jahres sich stark polarisiert hat.
Nach einem Bericht von BBC Brasil aus dem April 2016, als das Amtsenthebungsverfahren, das Rousseff und deren Anhänger einen politisch motivierten Coup nennen, sich zuspitzte, waren drei von fünf der am häufigsten geteilten Berichte auf Facebook falsch.
Im vergangenen Jahr gab die Journalistin Tai Nalon ihren Job bei der Folha de S Paulo auf, einer der führenden brasilianischen Zeitungen, um die Seite Aos Fatos (Zu den Fakten) zu gründen – Brasiliens erste Seite, die sich der Überprüfung von Fakten verschrieben hat.
„Es sind viele falsche Nachrichten in Umlauf“, schreibt Nalon in einem E-Mail-Interview, aber ich wäre vorsichtig mit der Behauptung, das Problem sei das gleiche wie in den USA.“ Stattdessen, so Nelon weiter, gebe es politisch motivierte Seiten, die bereits existierende Meldungen großer Agenturen und Verlage in ihrem Sinne interpretierten und verzerrten. Vieles von dem, was sie verbreiten, habe aber mehr mit Voreingenommenheit und Vorurteilen zu tun als mit falschen Tatsachenbehauptungen. Doch im brasilianischen Internet zirkulieren genügend falsche Geschichten.
Die zwei Jahre andauernde Untersuchung des Petrobras-Skandals, auch Operation Autowäsche genannt, stellte einen Schlüsselfaktor für Rousseffs Amtsenthebung dar. Auch wenn sie selbst nie der Bestechung beschuldigt werden konnte, so haftet dieser Vorwurf doch an vielen ihrer Parteifreunde. Der Skandal führte schließlich zu massiven Straßenprotesten, auf der ihre Absetzung gefordert wurde.
BuzzFeed Brasil hat in diesem Monat eine Geschichte darüber gebracht, dass über die Operation mehr Unwahrheiten als Fakten veröffentlicht wurden. Die zehn populärsten Lügengeschichten über Autowäsche wurden Buzz-Feed zufolge unter Verweis auf Facebook-Zahlen in diesem Jahr 3, 9 Millionen Mal geteilt, die zehn populärsten wahren Geschichten hingegen nur 2, 7 Millionen Mal. Dominic Phillips
Myanmar
Ein burmesischer Freund formulierte es vor kurzem wie folgt: Früher gingen die Leute in die Teestube, um das Neueste zu erfahren. Heute gehen sie zu Facebook.
Nach jahrzehntelanger Isolation unter verschiedenen Militärregimen, begannen Myanmars 51 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner 2014 nach einer Reform des Telekommunikationswesens schnell, das Internet für sich zu entdecken. Sie übersprangen die Ära von Einwählen und Desktop und stiegen gleich mit Mobiltelefonen und sozialen Medien ein. Für viele ist Facebook ein Synonym für das Internet.
Mit vielen Stimmen, die sehr laut schreien, weil sie zum ersten Mal die Chance haben, gehört zu werden, ist es ein dynamischer, manchmal aber auch gefährlicher Raum. Die Newsfeeds sind voll mit Fake-News, von denen viele von religiösem Hass geprägt sind. Angesichts der großen Spannungen zwischen der buddhistischen Mehrheitsgesellschaft und der muslimischen Minderheit sind viele bereit, hasserfüllten Unsinn über den Islam und dessen Anhänger zu glauben, der oft von nationalistischen Accounts verbreitet wird, die nur zu diesem Zweck eröffnet werden.
Jüngst wurde ein muslimischer Journalist Opfer einer Kampagne einiger dieser Accounts. Ein Nationalist mit vielen Followern postete Bilder von ihm und stellte sie neben die eines unbekannten militanten muslimischen Rohingya. Der Post behauptete, der Mann sei in Angriffe auf Grenzpolizisten verwickelt und forderte seine unverzügliche Verhaftung.
Nichts passierte – der Post wurde schließlich vom Netz genommen -- allerdings erst, nachdem ihn über 2.000 Leute geteilt hatten. Der Vorfall ist allerdings ein Hinweis auf die erschreckende Macht, die Fake-News in einem Kontext wie dem burmesischen haben können. Poppy McPherson
Italien
In Italien bereitet die Verbreitung von Propaganda der Regierung solche Sorgen, dass ein wichtiger Berater des mittlerweile zurückgetretenen Ministerpräsidenten Matteo Renzi gegen einen anonymen Twitter-Account Strafanzeige wegen Verleumdung stellte, von dem aus unter dem Namen „Beatrice di Maio“ regelmäßig die Regierung Renzis unter Beschuss genommen wurde. Auf die Strafanzeige hin ist der Account verschwunden.
Einmal zeigte der Account ein Bild von Renzis Reformministerin Elena Boschi am Telefon. Es wurde unterstellt, darauf sei zu sehen, wie sie Insiderinformationen an ihren Vater weitergibt -- einem Top-Manager bei Banca Etruria, einer toskanischen Bank, die 2015 von der italienischen Regierung gerettet worden war, ohne dass es allerdings Hinweise daraus geben würde, dass Boschi ihrem Vater geholfen hat oder sich irgendetwas zuschulden kommen ließ.
In Italien haben die Angriffe vor dem Referendum über Renzis Verfassungsreform am vierten Dezember stark zugenommen. In manchen Fällen waren vor allem Meldungen des staatlichen russischen Fernsehsenders Russia Today ganz besonders verdreht. In einem Fall, den die Tageszeitung La Stampa aufgegriffen hat, stellte die russische Internetseite eine Versammlung von Renzi-Anhängern, die im Vorfeld des Referendums stattfand, fälschlicherweise als eine von Renzi-Gegnern dar. Die Geschichte wurde mittlerweile von der Seite entfernt.
Mitglieder von Renzis Demokratischer Partei beschweren sich, dass „schlammwerfende“ Seiten, die von der gegen das Establishment gerichteten Fünf-Sterne-Bewegung kontrolliert werden, falsche und diffamierende Nachrichten über die Aktivitäten der Regierung verbreiten würden. Stephanie Kirchgaessner
Australien
Fake-News sind in Australien kein großes Problem: Der Medienmarkt, der von einer Handvoll zentraler Akteure dominiert wird und eine Bevölkerung von gerade einmal 21 Millionen Menschen versorgt, scheint nicht zersplittert genug.
Australien ist aber nicht immun gegen das Problem, dass Unwahrheiten auf Facebook verbreitet werden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (Ende Juni waren es 13,3 Millionen) hat Zugang zum Internet und von diesen hat schätzungsweise wiederum die Hälfe einen Account bei Facebook.
Manche Themen scheinen dabei in Australien eine stärkere Blitzableiter-Funktion für Unwahrheiten zu haben als andere. Die Behauptung, Halal-Zertifizierungsstellen würden Verbindungen zum islamistischen Terrorismus unterhalten, wurde von bestimmten Politikern trotz Mangels an Beweisen immer wieder wiederholt und hielt sich so hartnäckig, dass im vergangenen Jahr sogar eine Untersuchung eingeleitet wurde.
Bedenken gegenüber der Halal-Zertifizierung, hinter denen sich eine ungezügelte Islamophobie oft nur notdürftig verstecken kann, haben auf Facebook Konjunktur, obwohl die Untersuchung eindeutig ergab, dass es keine Grundlage für eine solche Verbindung gibt.
Die Gruppe Boycott Halal in Australia hat auf Facebook fast 100.000 Mitglieder. Deren Seite ist ein Eldorado für Ansichten, die sich nicht belegen lassen. Gleiches gilt für die Seite der Q Society, die sich als „Australiens führende islamkritische Bewegung“ bezeichnet.
Pauline Hanson, eigentlich eine Randfigur der australischen Rechten, die sich sehr deutlich gegen den Islam positioniert, wurde im Juli bei den landesweiten Wahlen zur Überraschung vieler Experten erneut in den Senat gewählt. Ihre Partei One Nation errang vier der 76 Sitze der Kammer und hat gute Aussichten, bei den Wahlen im Bundesstaat Queensland gut abzuschneiden.
Zwischen ihrer Rückkehr in die Politik und der Wahl Trumps wurden Parallelen gezogen: Beide nutzen die sozialen Medien intensiv, verfügen dort über eine beträchtliche Zahl von Followern und zeigen sich gleichermaßen unbeeindruckt von Beweisen und Fakten.
In August ergab eine Untersuchung, dass 62 Prozent der Wählerinnen und Wähler dem Satz zustimmten: „Ich persönlich stimme vielleicht nicht mit allem überein, was sie sagt, aber sie spricht für viele ganz normale Australier.
Wie viele ihrer Anhänger ist Hanson auf Facebook aktiv. Vor kurzem gab sie bekannt, dass die Mehrzahl ihrer Presseerklärungen in Zukunft nur noch auf Twitter veröffentlicht werden soll. Elle Hunt
Dies ist Teil 1 des Artikels über Fake-News. Lesen Sie den zweiten Teil mit weiteren Ländern in unserer kommenden Print-Ausgabe
Kommentare 13
Mit den Falschmeldungen im Internet ist es wie in der galoppierenden Inflation mit dem Geld: Je mehr es gibt, desto weniger verlassen sich die Menschen darauf. Keine schlechte Perspektive für seriöse Print-Medien, sofern sie überleben, natürlich.
Ich glaube, das Problem der Fake-News würde sich sehr schnell erledigen, wenn die Mainstreammedien wieder objektiv und neutral berichten würden.
Solange man aber permanent das Gefühl hat, jeden Artikel hinterfragen zu müssen, weil man sich einfach nicht mehr gut informiert fühlt, ist man natürlich auch anfälliger für Falschmeldungen.
Wobei ich den Fall Lisa nicht als typische Fake-News einstufen würde. Wenn es sonst keine Probleme gibt, verstehe ich die Debatte überhaupt nicht. Man erkennt doch daran, wie schnell solche "Fake-News" im Internet aufgeklärt werden und damit absolut kontraproduktiv sind.
Was uns der Fall Lisa zeigt, ist vielleicht, wie gerne Falschaussagen Glauben geschenkt wird, wenn sie nur in das eigene Weltbild passen.
Aber das geht nicht nur Herrn Lawrow so, sondern m. E. immer wieder auch vielen unserer Journalisten.
Wer hat sich denn von unseren Mainstream-Journalisten mal die Mühe gemacht, in der Vergangenheit rechtzeitig die Lügen zu hinterfragen, mit denen wir davon überzeugt wurden, dass militärische Einsätze gegen andere Länder gerechtfertigt sind. Ich erinnere hier nur an die Brutkastenlüge oder die Lüge von den Massenvernichtungswaffen die vor den Irak-Kriegen in sämtlichen Medien weiter verbreitet wurden, obwohl im Internet bereits Zweifel an deren Glaubwürdigkeit zu finden waren. Oder der angebliche Hufeisenplan, der uns vor dem Kosovokrieg zusammen mit der sinnentstellten Amselfeldrede von Milosevic von allen Medien als Begründung für einen notwendigen Krieg gegen Serbien präsentiert wurde.
Heute ist es eine Bana aus Aleppo mit einem mysteriösen Twitteraccount oder irgendwelche dubiosen Mannequin-Challenge-Videos von ebenso dubiosen Weißhelmen, die 2013 von dem vormaligen britischen Offizier James Le Mesurier gegründet wurden. Er ist Militärberater der Vereinigten Arabischen Emirate, speziell Katars, neben Saudi-Arabien der wichtigste Finanzier und Waffenlieferant der Terroristen in Syrien.
Ob man von dort wirklich unabhängige Berichterstattung erwarten kann halte ich für zweifelhaft.
Andererseits erscheinen nämlich Berichte über die Greultaten der Rebellen, wie man sie haufenweise in alternativen Medien und auch bei Youtube findet fast garnicht in unseren Medien.
Auch Aussagen wie die des ehemaligen Nato Oberbefehlshaber Wesley Clark oder vom ehemaligen französischen Außenminister Roland Dumas, die bestätigen, dass der Krieg gegen Syrien von Groß-Britannien und der USA schon lange geplant waren finden in unseren Medien kaum Beachtung.
Ich habe dadurch immer wieder das Gefühl in eine bestimmte Richtung manipuliert zu werden.
Unter diesen Voraussetzungen sind m. E. ein paar Fake-News, die in der Regel von der Netzgemeinde ohnehin schnell aufgeklärt werden, wenn man sie wirklich hinterfragt, das kleinere Problem.
Ich befürchte allerdings, dass diese Debatte über die Fake-News nur einen Grund liefern soll, eine Zensur des Internets einzuführen und damit unangenehme Wahrheiten zu unterdrücken.
Spätestens dann wäre aber unsere Demokratie am Ende.
Unsere gut und umfassend recherchierenden Qualitätsmedien haben Falschmeldungen wirklich nicht zu fürchten. Solche fakes verschwinden beim Hinterfragen von ganz allein wie Saddams Massenvernichtungswaffen unter die Ölvorkommen.
Die Medienkonsumenten sind lange nicht so dumm, wie die Falschmelder es gern hätten. Wozu überhaupt die ganze Aufregung oder bellen da etwa getroffene Hunde?
Ich halte Falschmeldungen für ein sehr großes Problem in offenen Gesellschaften. Die postfaktische Stimmungsmache ist Propaganda der üblesten Sorte. Sie passt zu den Bedrohungen von politisch Aktiven, um sie auszuschalten. Sie ist eine asymetrische Strategie, weil der Kick einer solchen Propaganda größer ist, als der Kick der Realität. Sicherlich werden nicht alle Leute glauben, was sie lesen, sie verstehen die Mechanismen der Propaganda. Aber es reicht ja, wenn eine nicht unbedeutende Minderheit diese Form der Auseinandersetzung annimmt, sei es nach dem Motto: der Zweck heiligt die Mittel, sei es, weil sie Propagandamechanismen nicht durchschauen.
Fake-News haben unterschiedliche Ausprägungen. Satire nutzt sie als Mittel, wobei als Satire gekennzeichnete Texten und Bildern ganz offensichtlich das Label „Ist nicht ernst“ anheftet. Die Regierung gebraucht sie, um abzulenken. Unvergessen, wie ARD und ZDF und viele pseudoseriöse Printmedien nach der Katastrophe beim U-Bahnbau in Köln 2009 noch Jahre später den Karneval und die Mentatlität der Kölner als eigentliche Ursache propagierten. Dabei waren Bund und Land am Projekt finanziell und organisatorisch direkt beteiligt, sowohl in Düsseldorf, als auch in Berlin sind die Entscheidungen gefallen, was das kosten sollte, wer wie tief baute und welche Qualität die Aufsichtsstrukturen des Baues haben sollten.
Die Schuld dem Karneval zuschieben und nicht den Behörden, Unternehmen, Parteien war ein postfaktisches Propagandastück aus dem Mittelalter, und es hat sehr gut verfangen. Denn bis heute trägt niemand Verantwortung für das angerichtete Desaster, weder persönliche, noch politische, noch verwaltungsrechtliche, weder in Kommune, noch im Land, noch im Bund, noch im Unternehmen. Wenn es aber keine Verantwortung gibt beim Regierungshandeln, dann ist dieses Handeln doch a priori abzulehnen, oder wer befürwortet verantwortungsloses Handeln?
Fake-News und Propaganda sind sehr wirkungsvolle Instrumente, um Stimmungen anzuheizen oder um Skandale einzuhegen. Leider gibt es keine seriöse Instanz, die jegliche Propaganda aufdeckt. Die Schwarmintelligenz, ein euphorischer Begriff von vor 10 Jahren, wird jedenfalls eher unglaubwürdig, angesichts der Zunahme von Postfaktischem, ein Mittel zu dem zuweilen auch Frau Merkel oder jede beliebige Regierung der Welt greift. Es ist nicht nur ein Problem des Mediums Internet, sondern ein viel weitreichenderes. Mit Merkel befinden wir uns schon lange im postfaktischen Zeitalter. Denn Projekte sollten doch besser nicht erfolgen, ein Staat sollte nicht sein, wenn niemand darin Verantwortung trägt? Der NSU-Komplex macht diese Zusammenhänge besonders krass anschaulich. Wir leben also schon länger in einer postfaktischen Republik, nur wird das postfaktische exponentiell und schlägt auf das parlamentarische System zurück.
"Ich glaube, das Problem der Fake-News würde sich sehr schnell erledigen, wenn die Mainstreammedien wieder objektiv und neutral berichten würden." (!) Und noch schlimmer ist es, wenn z.B. wie in Deutschland der Armutsbericht zensiert wird.
Gestrichene Passage
"Die Wahrscheinlichkeit für eine Politikveränderung ist wesentlich höher, wenn diese Politikveränderung von einer großen Anzahl von Menschen mit höherem Einkommen unterstützt wird." ODER
... "es besteht eine klare Schieflage in den politischen Entscheidungen zulasten der Armen."
Wer vor sowas Angst hat, der Wahrheit den Fakten, der braucht bei mir nicht mit böser Putin, KGB/ FSB oder Osterhase kommen!
Die Zensur findet heute durch die Medien statt.
Ulrich Erckenbrecht
bellen da etwa getroffene Hunde
So sieht es aus. Würden unsere Qualitätsmedien beim Erstellen und Verbreiten von Fake News nicht so bravourös voranschreiten, dann hätten wir gar nicht das Problem. Man nehme nur Leute wie Sydow (SPIEGEL) oder die Jihadi-Julians von der BILD.
Leider, Balsamico, verhält es sich, bezüglich Falschmeldungen und sozialer Schieflage in Staaten anders.
Neueste Untersuchungen belegen, dass, ab einem gewissen Stand der sozialen Gegensätze, die mehrheitlich Betroffenen nun dazu übergehen, die reichen Profiteure der Misere zu ihren neuen Staatsführungen zu wählen, unabhängig davon, ob sich die Schere noch weiter öffnet.
Bei den Fake- und Hass- Beiträgen, verhält es sich sehr ähnlich. Ab einer Schwelle, werden diese für glaubwürdiger und vor allem spannernder erachtet, als sachliche Informationen.
Dazu schreiben doch gerade die Guardian- AutorInnen (Besonders in Brasilien scheint das zuzutreffen, in einer der wichtigsten Fragen. So konnte der Staat in die Hände einer Oligarchie fallen).
Gutes Wochenende
Christoph Leusch
Die Frage ist: Was will ich als Konsument*in oder Leser*in wenn ich mich über das Internet informiere:
Will ich wissen, was in der Welt vor sich geht, oder will ich dumpfe Argumente für meine vorgefasste Meinung?
Für letzteres gab es früher Bücher von T. Sarraz...oder anderen Polemikern, heute gibt es das noch billiger im Netz.
Für reale Nachrichten sind und bleiben die journalistischen Medien als Quelle hoffentlich erhalten. Qualität statt Quantität wird immer wichtiger werden.
Die Frage ist: Was will ich als Konsument*in oder Leser*in wenn ich mich über das Internet informiere:
Will ich wissen, was in der Welt vor sich geht, oder will ich dumpfe Argumente für meine vorgefasste Meinung?
Für letzteres gab es früher Bücher von T. Sarraz...oder anderen Polemikern, heute gibt es das noch billiger im Netz.
Für reale Nachrichten sind und bleiben die journalistischen Medien als Quelle hoffentlich erhalten. Qualität statt Quantität wird immer wichtiger werden.
Das Internet ist doch nicht das Problem, es sind die Medien, die man nur noch in Anführungszeichen "Qualitätsmedien" nennt. Wenn die etwas über die Ukraine, Syrien, Russland, Assad, Putin, die Griechen, Herr Weselski, Milošević, Wulff, Frau Wagenknecht, Trump, Clinton, usw. schreiben, ist es falsch, hat'n Drall, stellt die Tatsachen auf'n Kopf, zurechtgebogen, dass es "ins Narrativ" passt, fehlt eine Seite oder es ist einfach gelogen.
Der Bohai um die Fake-news kommt aber nicht, weil die da oben sich um die Wahrheit Sorgen machen, sondern weil sie Zensur einführen bzw. erweitern wollen. Norbert Häring hat sich darüber lesenswerte Gedanken gemacht: http://norberthaering.de/de/27-german/news/736-tichy-und-broder
Gerade L.I.S.A zeigt, die immer und immer wieder bemüht wird, wenn es um fakeNews geht, zeigt gut, wie sehr es dabei um eine weltweit koordinierte Kampagne der staatstragenden Medien geht. Sogar die Kanzlerin treibt das Thema voran. Mit Geldstrafe will Brüssel jetzt lästige Kritik los werden.
Rückgewinnung der Deutungshoheit, ohne die Kriege wie gegen Serbien nicht möglich sind, darum geht es. Und so wunderte sich Russia Today letztens völlig zu Recht, als es konsterniert feststellte, lediglich 2 Meldungen zu der kleinen Rumtreiberin aus Berlin gebracht zu haben.
Gerade die Meldungen aus Syrien zeichnen ein falsches Bild der Lage. Sind es fakes? Vielleicht nicht. Lesenswert der Artikel von Hans Springsteen in der Community.
jede meldung könnte politisch intendiert sein, je nachdem wie sie von ihreen verursachern zurechtgebogen wirken könnte.
da meldungen heutzutage Ware sind wird man stets prüfen(sollen?) um herauszufinden wer da mit welcher meldung welche wirkung erzielen möchte - um zu überlegen wie man sich zu welcher meldung von we stell - oder auch nicht
das war keine fake new, dass da mit dem B "event".
der "event" wurde hochgekocht von der ard, der sich erneut deswegen vorwerfen lassen darf als aufhetzersender bezeichnet sehen zu müssn.