Ein kubanischer Garibaldi

Nachruf Fidel Castro verkörperte nicht nur die Revolution – sein Vermächtnis geht weit darüber hinaus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2016
Castro in seinem Büro in Havana 1979
Castro in seinem Büro in Havana 1979

Foto: David Hume Kennerly/Getty Images

Die meisten der heute lebenden Kubaner waren noch nicht geboren, als Fidel Castro am 1. Januar 1959 mit seinen Rebellen in Havanna einzog. Große Teile des Landes hatten sie bereits von der Batista-Diktatur, einem Mündel der USA, befreit. Castro war der unumstrittene Führer dieses Umsturzes, bald des Staates, der zum Rückgrat einer neuen Gesellschaft wurde. Es waren seine intellektuelle Aura, die rhetorische Brillanz wie politische Botschaft im Namen einer souveränen Nation, die ihm während des Kalten Krieges einen Einfluss verschafften, der weit über die Grenzen der Karibikinsel hinausging. Es war ihm zu verdanken, dass die Bewegung der nichtpaktgebundenen Staaten nochmals einen Aufschwung erlebte, bevor sie nach 1990 in der Versenkung verschwand. Selbst