Ein später Renner

Fallada Amerikaner und Briten lesen kaum Übersetzungen. Umso erstaunlicher, dass ein 60 Jahre alter deutscher Kriegsroman jetzt die englischsprachigen Bestsellerlisten stürmt
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Nachdem er mehr als ein halbes Jahrhundert nach seiner Veröffentlichung endlich ins Englische übersetzt wurde, nimmt Hans Falladas Jeder stirbt für sich allein unter dem Titel Alone in Berlin die Leser beiderseits des Atlantiks im Sturm für sich ein. Allein im Vereinigten Königreich hat Penguin Classics innerhalb von drei Monaten mehr als 100.000 Exemplare verkauft und erwartet, dass im Verlauf des Jahres noch 250.000 weitere hinzukommen. Dies sind erstaunliche Zahlen, wenn man bedenkt, dass von den meisten englischen Romanen selten mehr als ein paar tausend Exemplare verkauft werden.

Falladas Buch jedenfalls hat es in die offizielle UK Top 50-Liste aller Verlage des Vereinigten Königreiches geschafft – was nur sehr wenigen Klassikern vorbehalten bleibt.