Ein Tropfen im Ozean

Ölpest Nüchtern betrachtet lässt sich nur feststellen: Die Katastrophe im Golf von Mexiko hätte weit schlimmer ausfallen können
Exklusiv für Abonnent:innen

Als BP-Chef Tony Hayward im Mai erklärte, was da an Öl in den Ozean auslaufe, das sei doch nur ein Tropfen – „winzig im Verhältnis zum Gesamtvolumen des Wassers“ – da wurde er von Barack Obama und der US-amerikanischen Presse an den Pranger gestellt. Doch genau genommen hatte er recht.

In den 85 Tagen, in denen das Öl nahezu ungehindert aus dem Bohrloch strömte, sollen beinahe 736 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko geflossen sein. Das ist eine Menge, aber eben auch nicht mehr als die Amerikaner alle fünf Stunden und 10 Minuten verbrennen. Alle 24 Stunden verbrauchen sie 3360 Millionen Liter Öl, die in Autos, Flugzeugen, Küchen und Fabriken landen und die Luft, die Erde und das Meer verschmutzen.

Und so können