Ein zänkischer Hyper-Realist

Literatur-Nobelpreis Wäre die Ehrung aus Stockholm nicht: Mario Vargas Llosas Hang zum politischen Tumult hätte sein brillantes Werk fast in Vergessenheit geraten lassen
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Mehr als zehn Jahre nach seiner missglückten Präsidentschaftskandidatur traf ich Mario Varga Llosa in seiner Londoner Wohnung. Ich war überrascht davon, dass er ohne weiteres über seine Niederlage im Jahr 1990 lachen konnte, als seine politische Plattform Frente Democrático – die eine Art andischen Thatcherismus vertrat – an den Wahlurnen von Perus späterem Diktator Alberto Fujimori vernichtend geschlagen wurde. Obwohl er zweifellos noch immer die Wunden leckte, die ihm der „dreckige Krieg“, der die Politik ist, zugefügt hatte, erklärte er mir, seine Kampagne sei ein fürchterlicher Fehler gewesen, den er jedoch nicht missen wolle. Er habe ihm eine wichtige Lektion erteilt. „Ich habe gelernt“, sagte er, „