Eine verlorene Generation

Jemen Für das von Krieg und Krankheiten heimgesuchte Land ist Covid-19 nicht die größte Sorge
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2021
Die Station für unterernährte Kinder in einem Krankenhaus in der Provinz Haddscha
Die Station für unterernährte Kinder in einem Krankenhaus in der Provinz Haddscha

Foto: Essa Ahmed/AFP/Getty Images

Auf einer Station des Krankenhauses von Ataq in der staubigen Provinz Schabwa in Zentraljemen liegt die sechs Monate alte Muna Bassam auf dem Rücken. Ihre Augen sind geschlossen, während der aufgeblähte Bauch sich im Kampf um jeden Atemzug hebt und senkt. Draußen auf dem Flur vor ihrem Krankenzimmer zeigt ein Poster die Vorher-nachher-Bilder mehrerer Kinder, die sich auf der Station von akuter Unterernährung erholt haben – immer noch schmerzhaft dünn, aber lächelnd und munter. Es ist schon das zweite Mal, dass Munas Familie das Kind ins Hospital bringen musste. Die Sorge, ob sie genug Geld für die Behandlung und Benzin für die Rückkehr ins Dorf haben, lässt alle noch dringlicher für die Kleine beten. „Meine Frau und ic