Einfach Dollarscheine hinhalten

Cash Transfers In einigen südafrikanischen Staaten wie Mosambik und Namibia gibt es inzwischen ein Modell der Entwicklungshilfe, das den Bedürftigen Bargeld statt Hilfsgüter gönnt
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Das spannendste Konzept zur Bekämpfung der Armut und des weltweiten Hungers in Afrika hat weder etwas mit dem Bau von Wasserkraftwerken noch Überlandtrassen noch mit Gipfeltreffen der G8 oder G20-Staaten zu tun, bei denen sich alle kräftig auf die Schultern klopfen. Nein, am Anfang dieses Modells steht eine Geschichte, bei der es um Kung-Fu-Filme geht.

Mitte der neunziger Jahre arbeitete Claire Melamed in einem Dorf im Norden von Mosambik, einem Land im Süden Afrikas, das um diese Zeit nach einem 16 Jahre dauernden Bürgerkrieg nicht nur eine Million Opfer zu beklagen, sondern auch so gut wie jede Infrastruktur eingebüßt hatte. Das Jahreseinkommen pro Kopf der Bevölkerung lag bei umgerechnet 80 Dollar. So gab es auch in der Gemeinde Nacuca, von der hie