El Baradei in der Warteschleife

Ägypten Im Idyll einer Reichen-Enklave baut sich der Ex-IAEA-Generaldirektor als Gegenspieler des Autokraten Hosni Mubarak auf und könnte bei der Präsidentenwahl 2011 antreten
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Wenn man vom Nil gen Westen in Richtung der Pyramiden von Gizeh fährt, weichen die aus roten Backsteinhäusern errichteten Armenviertel den mit hohen Zäunen umgebenen Enklaven der ägyptischen Oberschicht. Auf Werbeplakaten ringsherum werden neueste Extras angepriesen – von Golfplätzen über Wachpersonal bis hin zu Villen im Barockstil.

In diesem Milieu, hinter Mauern und Wachen wohnt Mohamed El Baradei, der zur Galionsfigur einer Bewegung geworden ist, die eines der am meisten verfestigten autokratischen Regimes im Nahen Osten ­abschütteln will. „In Ägypten leben nun einmal die Reichen in gesichterten Enklaven“, sagt der einstige Generaldirektor der Internationale Atomenergie­-Agentur (IAEA) und zeigt mit der Hand auf den mak