Alles echt

Lena Dunham schuf mit „Girls“ eine Serie, die schonungslos von prekärer Arbeit und hässlichem Sex erzählt. Dafür wird sie von jungen Frauen in der ganzen Welt geliebt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014

In der Nacht vor unserem Gespräch hatte Lena Dunham eine Panik-Attacke, erzählt sie. Es fing damit an, dass sie zu zählen versuchte, wie viele Jahre ihr in ihrem Leben noch bleiben. Und ehe sie sich versah, war sie dabei, in Gedanken ihr Grab auszumessen. „Ich dachte: In zweieinhalb Jahren bin ich dreißig, zehn Jahre später 40 und dann 50.“ Schaudernd verstummt sie. Macht ihr das wirklich Sorgen? „Ständig. Ich kann deshalb nicht schlafen.“

Im 21. Jahrhundert gibt es wohl niemanden, der sich so sehr mit Angst beschäftigt wie Dunham. Die Angst davor, nicht geliebt und begehrt zu werden, unattraktiv, unbeliebt und erfolglos zu sein. Die Ironie dabei: Mit ihren 27 Jahren wurde sie soeben vom Time Magazine zu einer der einflussreichsten