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Das Ikeamobil Der schwedische Möbelkonzern Ikea wird offenbar bald ein Auto namens "Leko" auf den Markt bringen, heißt es im Internet. Aprilscherz oder mal wieder eine Werbe-Kampagne?

Halten Sie ihren Imbusschlüssel bereit: Ikea wird offenbar in Kürze ein eigenes Auto, das auf den Namen Leko hören soll, auf den Markt bringen. Zumindest vermittelt diesen Eindruck eine ziemlich kryptische, französische Internetseite Roulez-Leko.com, die unter anderem ein mit einem weißen Tuch verhülltes Auto und die Worte „Leko – la voiture selon Ikea“ zeigt.

Im Internet jedenfalls sorgt die Lekoseite schon für reichlich Aufsehen. Das Gerede fokussiert sich derzeit besonders auf die große Uhr, die auf der Internetseite die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden bis zum ersten April herunterzählt. Handelt es sich also bloß um einen leidlich lustigen Aprilscherz?

Einiges lässt allerdings darauf schließen, dass an der Sache was dran ist. So erzählt der „Designer“ des Autos, Christophe Grozs, in einem Flash-Video auf der Seite von der Umweltfreundlichkeit des Fahrzeugs. Des Weiteren trägt die Seite das offizielle Panda-Logo der Naturschutzorganisation WWF, die bekanntermaßen mit Ikea zusammenarbeitet – und also entweder an dem Scherz, oder aber an dem tatsächlichen Projekt beteiligt ist.
Im Übrigen weist das Internetportal des amerikanischen Wirtschaftsmagazins Fast Company darauf hin, dass vom 01. bis 07. April in Frankreich die „Woche der nachhaltigen Entwicklung“ stattfindet.

Bei der Social Networking-Seite Fark.com hat ein Kommentator namens „TheYeti“, der allerdings zugibt, zu oft die Serie Lost geschaut zu haben, sich der Analyse des Namens „Christophe Grozs“ gewidmet:

„Die Anagramme von Christophe Grozs enthalten die Worte scherzo und scherzi. Wiki: ‚Scherzo (gesprochen ['skɛɐʦo], Mehrzahl Scherzi) ist die Bezeichnung für eine musikalische Satzform und einer der vielen Italianismen der deutschen Musiksprache. Das Scherzo (von ital. scherzando "heiter", "lustig") ist zumeist bewegt (schnell) und wird heiter und lebendig gespielt (Tempobezeichnungen: Allegro, Vivace oder Presto).’“


Weiterhin ist im Netz zu lesen, es gebe einen recht gut aussehenden, ungarischen Schachspieler, der ebenfalls den Namen Leko trage. Worauf dies abgesehen von der Beschäftigung mit Brettspiel hindeuten soll, wird allerdings nicht klar.
Meine eigenen Französisch- und Schwedischkenntnisse halten sich zwar in Grenzen, aber vielleicht ist der Name des Autos ja auch die internationalisierte Steno-Version für „L’Eko“, wobei es sich bei „Eko“ um das schwedische Wort für „Öko“ handelt? Oder bezieht die Bezeichnung sich vielleicht auf Mr. Eko, einen der mysteriösesten Charaktere in der Serie Lost? (Okay, ich muss zugeben, ebenfalls zu oft Lost geguckt zu haben)

Andere Interessierte haben den HTML-Code der Webseite auf Hinweise untersucht. Ein Kommentator namens „tavallai“ hat bei Digg den wahrscheinlich aufschlussreichsten aufgespürt:

„Es handelt sich um ein Fahrgemeinschafts-Programm. Bevor der HTML-Code und der Flashdatei-Name geändert wurden, wurde der Film mit covoiturage.swf betitelt, was auf Französisch für Fahrgemeinschaft steht.“

Tatsächlich lautet der Name der Flashdatei nun siteEKO.swf. Wird Ikea also am 01. April in seinen französischen Häusern eine Fahrgemeinschafts- oder Auto-Teil-Initiative ins Leben rufen? Auch interessant, allerdings längst nicht so spannend, wie die Einführung des ersten (flach verpackten?) Ikea-Autos.

Auf E-Mailanfrage erwidert Isabelle Cremoux-Miragalet, die PR-Chefin von Ikea Frankreich:

"Ich kann bestätigen, dass Ikea Frankreich sich zur Unterstützung eines neuen Fahrzeugsystems entschieden hat, das mit unserer Haltung übereinstimmt: günstiger und verantwortlicher als andere; es erlaubt eine drastische Verringerung des Benzin-Verbrauchs; so konzipiert, dass es sich den Produkten anpasst, die man befördern möchte. Jedoch werden keine weiteren Informationen vor der Einführung am 31. März veröffentlicht."

Als PR-Managerin verdient sie Spitzennoten für die erfolgreiche Erfüllung des ersten Teils ihres Auftrags, der da lautete, für Aufsehen zu sorgen - was immer auch am 31. März enthüllt wird.

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Übersetzung: Zilla Hofman
Geschrieben von

Leo Hickman, The Guardian | The Guardian

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