Es begann im Morgengrauen

Flucht aus Gaza Palästinensische Familien warten auf ein Lebenszeichen von Verwandten, die über Ägypten und das Mittelmeer Europa erreichen wollten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2014
Ein Flüchtlingsboot vor der Küste von Alexandria
Ein Flüchtlingsboot vor der Küste von Alexandria

Foto: Stanislav Krupar / Laif

Das Erste, was die Besatzung der Antarctia Mitte September von der Schiffskatastrophe hörte, war ein Funkspruch. Das Schiff solle sich an einem Such- und Rettungseinsatz beteiligen. 200 Meilen vor der Küste Maltas befänden sich Personen im Wasser. Zwei andere Frachter – die Verdi und die Japan – seien schon unterwegs. Daraufhin änderte die Antarctica ihren Kurs und übernahm bis zur Ankunft der Küstenwache das Kommando an der mutmaßlichen Unglücksstelle.

Der dazu später geschriebene Bericht über die Hilfsmaßnahmen ruft Entsetzen hervor. Die Crew der Verdi zog vier Menschen aus dem Wasser, hält das Logbuch fest, einer davon war bereits tot. Zudem habe man eine Rettungsinsel geborgen. Die aber sei leer gewesen. Der Frachte