Sierra Leone: Fischer im Überlebenskampf

Atlantik Die Fischer vor der Küste Westafrikas rivalisieren mit chinesischen Fangflotten. Dadurch nimmt der illegale Raub zu – mit weitreichenden Problemen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2022
Fischer bei Freetown, Sierra Leone: In manchen Familien reicht es nur noch für eine Mahlzeit am Tag
Fischer bei Freetown, Sierra Leone: In manchen Familien reicht es nur noch für eine Mahlzeit am Tag

Foto: Ann Johansson/Corbis/Getty Images

Entlang der bröckelnden Uferpromenade von Tombo laufen Dutzende von Hand bemalte Holzboote in der glühenden Mittagssonne mit dem Fang der vergangenen Nacht ein. In Kürze werden sich die Fischer ins Marktgedränge eines der größten Fischereihäfen Sierra Leones stürzen. Nicht so Joseph Fofana,der sich Zeit nimmt und an einem schattigen Flecken der Docks zerrissene Netze repariert. Der 36-Jährige meint, er verdiene mit seinem Fang höchstens 50.000 Leone (vier Euro) für einen harten 14-Stunden-Turn auf See. Es werde selten mehr, müsse er doch wie die anderen Fischer dem Eigentümer eine Gebühr entrichten, um diesen Kutter benutzen zu dürfen. „Hinauszufahren, das ist der einzige Job, der uns hier bleibt. Mein Wunsch