Drei Evakuierungsfahrten in die Hölle von Mariupol

Ukraine-Krieg Die Stadt Mariupol ist komplett von russischen Soldaten umzingelt. Roman Krugljakow hat zu Beginn des Krieges seine Heimatstadt verlassen. Als er wiederholt zurückkehrte, um seine Familie zu evakuieren, bot sich ihm ein Bild des Grauens
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Evakuierte aus Mariupol am 16. März 2022 bei ihrer Ankunft auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums am Rande der Stadt Saporischschja, welches jetzt als Registrierungszentrum für Vertriebene dient
Evakuierte aus Mariupol am 16. März 2022 bei ihrer Ankunft auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums am Rande der Stadt Saporischschja, welches jetzt als Registrierungszentrum für Vertriebene dient

Foto: Emre Caylak/AFP via Getty Images

Roman Kruglyakov hat früher mal als Projektleiter gearbeitet. Zu Beginn des Krieges verließ er seine Heimatstadt Mariupol, um in einem nahe gelegenen Dorf zu wohnen. Mitte März kehrte er dreimal in die zerstörte Stadt zurück, um eingeschlossene Familienmitglieder abzuholen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie dort seit über zwei Wochen keinen Telefonempfang mehr. Den Ort zu betreten, an dem er aufgewachsen ist, war wie der „Eintritt in die Hölle“, sagt er heute über seine Trips nach Mariupol.

Die Menschen seien aus ausgebrannten mehrstöckigen Wohnblöcken gekommen und hätten ihr Essen auf der Straße gekocht – über provisorischen Feuerstellen. „Ich fuhr mit dem Auto und auf den Straßen lagen Granatsplitte