Flucht statt Rückzug?

Afghanistan Es könnte sein, dass sich die NATO mit ihrer Vorstellung vom geordneten Ausstieg bis Ende 2014 verkalkuliert hat. Es häufen sich Attentate und tödliche Zwischenfälle
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Trauerzeremoniell für gefallene neuseeländische Soldaten des ISAF-Korps
Trauerzeremoniell für gefallene neuseeländische Soldaten des ISAF-Korps

Foto: The New Zealand Defence Force / Getty Images

Die Ermordung von 17 Menschen durch Aufständische in Musa Qala, den Tod von zehn afghanischen Soldaten bei einem Anschlag in Helmand und die Ermordung von zwei US-Soldaten durch einen Rekruten der afghanischen Nationalarmee könnte man als weiteren blutigen Tag in Afghanistan abtun – nicht mehr. Man könnte die grausigen Ereignisse in ihrer Summe jedoch ebenso als weitere, dringende Warnung an nachlässige westliche Politiker nehmen, dass ihre Politik eines allmählichen Rückzugs mit rasanter Geschwindigkeit den Bach runtergeht.

Präsident Obama und der britische Premier Cameron haben 2014 als Abzugsjahr der NATO festgelegt. Doch die sich verschlechternde Sicherheitslage, die krasse Unzuverlässigkeit und die mageren Leistungen großer Teile der