Freie Kunst

Porträt Amanda Palmer zeigt, wie die Musikbranche der Zukunft aussehen kann. Sie hat bei den Fans über eine Million Dollar für ihr Album eingesammelt. Wie hat sie das geschafft?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2013
Freie Kunst

Foto: Amy Harris / Corbis

Anfang Mai in einer Bar im Hauptbahnhof von Philadelphia. Amanda Palmer erzählt laut, sie sei eine Frau, die auf einer Party auch mal ihren Tampon herausziehe und quer durch den Raum werfe, wenn ihr danach sei. Auf der Bühne habe sie das bisher nicht getan, aber vielleicht komme das noch. Der Mann einen Tisch weiter googelt fasziniert auf seinem Smartphone und fragt dann: „Sind Sie Amanda Palmer?“ „Ja!“ „Sie macht Musik und schreibt Gedichte“, erklärt er seinem Begleiter. Palmer zuckt zusammen. „Ich schreibe keine Gedichte.“

Turbulente Wochen liegen hinter ihr. Zwar steht sie schon seit 2000 auf der Bühne, erst mit dem Punk-Varieté-Duo The Dresden Dolls, später als Hälfte des imaginären siamesischen Zwil