Gehen und Bleiben

Irak Trotz der Bomben und Gefechte weigern sich viele Einwohner Mossuls, ihre Wohnungen zu verlassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2017
Anfang Januar im schon befreiten Viertel al-Quds, im Osten der Stadt
Anfang Januar im schon befreiten Viertel al-Quds, im Osten der Stadt

Foto: Ahmad Al-Rubaye/AFP/Getty Images

Auf einer Hauptstraße, die ins Zentrum von Mossul führt, haben sich kurz hinter der Stadtgrenze Menschentrauben gebildet. Man sieht schwarz gekleidete Frauen neben Kindern in bunten Wintermänteln. Alte sitzen vor schmutzigen weißen Wänden auf Bänken, ein junger Bursche wirbt auf einem Eselskarren um Kundschaft, die seine Maisfladen kauft. In den vergangenen Wochen lief das Geschäft für ihn gut, als viele Menschen hier vorbeikamen, um sich vor den näher rückenden Kämpfen in Richtung eines gut 50 Kilometer östlich gelegenen Flüchtlingslagers in Sicherheit zu bringen. Doch damit ist es längst vorbei. Die wenigen Kunden, die Mohammed Ismail gegenwärtig hat, das sind Leute, die gerade auf dem ersten improvisierten Markt