Getötet aus 70 Metern Entfernung

Westbank Er stand kurz vor dem 18. Geburtstag und dem Abschluss seiner Ausbildung, da wurde Obaida von Israels Militär erschossen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2021

Die Schnellstraße Nr. 60 führt wie eine Nordsüdarterie durch die vorrangig von Palästinensern bewohnte Westbank. Sie ist 235 Kilometer lang, beginnt als Intercity-Route in Israel und tangiert Hebron und Bethlehem. Teile der Trasse werden von zweieinhalb Meter hohen Barrieren, Checkpoints und Wachtürmen mit israelischen Scharfschützen flankiert, tödliche Angriffe und gewaltsame Zusammenstöße sind keine Seltenheit.

Für einen palästinensischen Teenager wie Obaida Akram Abdurahman war die Trasse eine Route der Restriktionen, die auf sein Leben übergreifen konnten. Aufgewachsen im Al-Arroub-Flüchtlingscamp nördlich von Hebron, pendelte der 17-Jährige täglich über diese Straße, um zur Schule in Beit zu komme