Großbritannien: Die Tories verlieren. Gewinnen die Gewerkschaften?

Analyse Die marktradikale Premierministerin Liz Truss ist weg, eine Streikwelle rollt durchs Land: Britische Gewerkschaften haben Oberwasser im Königreich. Doch auf sie wartet wohl die nächste schwere Herausforderung: eine Labour-Regierung
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Liz Truss erklärt in der Downing Street ihren Rücktritt
Liz Truss erklärt in der Downing Street ihren Rücktritt

Foto: Dan Kitwood/Getty Images

Was für eine großartige Zeit ist das doch gerade, um in Großbritannien Gewerkschafter zu sein! Die arbeitnehmerfeindliche Premierministerin ist gerade zurückgetreten. Eine in jüngerer Vergangenheit beispiellose Streikwelle rollt durch das ganze Land, und das mit ungewöhnlich großer öffentlicher Unterstützung. Das Modell des freien Marktes, das seit den 1980er Jahren das Arbeitsleben für so viele Briten so hart gemacht hat, ist jetzt weithin diskreditiert – nicht zuletzt dadurch, dass Liz Truss für dieses Modell steht. Eine Wirtschaft, in der Gewerkschaften etwas gelten und nicht abgetan oder gehasst werden, ist möglich.

Noch bevor Liz Truss zurückgetreten war, waren bei der Konferenz des Gewerkschafts-Dachverbands Trades