Halbgares Brodeln

Politisches Kino Kathryn Bigelow simplifiziert in ihrem neuen Film „Detroit“ die „Race Riots“ von 1967 auf eine gut gemeinte Weise
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2017

Bei einer Vorführung von Cry Freedom, einem Film über Steve Biko, sagte 1987 ein schwarzer TV-Moderator zu mir: „Der Himmel bewahre uns vor weißen Linksliberalen.“ Dieser Stoßseufzer schoss mir durch den Kopf, als ich Kathryn Bigelows neuen Film Detroit sah.

Die US-Regisseurin (The Hurt Locker, Zero Dark Thirty) nimmt die Detroiter race riots von 1967, um die aktuellen Probleme mit Rassismus in den USA zu simplifizieren. Mit ihrem Drehbuchautor Mark Boal präsentiert sie die Tragödie als Palette von Opfern und Tätern, wobei sie sich auf eine Episode extremer Polizeigewalt konzentriert. Vom Makrokosmos zum Mikrokosmos – das macht den Film typisch dafür, wie progressive Medienleute die ethnischen Beziehungen in den USA betrachten: Sie i