Margaret Atwood: Hart am Nerv

Porträt Margaret Atwood ist ein Kind des Krieges. Ihre Bestseller und die Verfilmungen leben davon. Dass jetzt alle entsetzt über Donald Trump sind, kann sie nicht verstehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2018
„Prophezeiungen erzählen von heute“
„Prophezeiungen erzählen von heute“

Foto: Linda Nylind/Eyevine/Laif

Im März vergangenen Jahres krönte sie der New Yorker zur „Prophetin der Dystopie“. Die Adaptionen fürs Fernsehen von Der Report der Magd (The Handmaid’s Tale) und Alias Grace haben ihr zu internationaler Berühmtheit verholfen, die Romanautoren sonst selten zuteilwird. Margaret Atwood war bei beiden Produktionen beratend tätig, bald wird sie in Toronto am Set sein, wieder als Beraterin. „Manchmal tue ich so, als wäre ich eine unheimliche alte Dame“, bekennt sie über einer Tasse Kaffee, mit lang gezogener mechanischer Stimme. Es sei reiner Zufall, dass ihre in der nahen Zukunft angesiedelte Dystopie und ihr historischer Roman, der von einem realen Mord im 19. Jahrhundert inspiriert wurde, zur selben Zeit auf die Bildschirme kom